[Politik] - Promotionsquote von Medizinern

Ich dachte, ich hätte einen kleinen Einblick in das deutsche Medizinerleben. Falsch gedacht.
Laut Statistischem Bundesamt haben 2014 nur rund 38% der Mediziner eines Jahrgangs promoviert.* Die große Mehrheit hat die Universitäten nur mit einem normalen Hochschulabschluss in Humanmedizin verlassen.
Ich bin bisher von einer Promotionsquote bei Medizinern von 90% ausgegangen.

Oder habe ich da die Zahlen falsch interpretiert?

*Seite 12 unten

Also ich habe nicht promoviert und kenne in meinem Medizinerumfeld auch nur eine Handvoll Mediziner, die den Dr. med tragen. Warum auch? Es ergeben sich keinerlei Vorteile durch die medizinische Promotion und die wissenschaftliche Bedeutung der allermeisten medizinischen Dissertationen entsprechen dem Gewicht einer geisteswissenschaftlichen Hausarbeit ;-)

Daniel Marx am 17.08.2016 - 20:49:57

@Daniel: Was die wissenschaftliche Bedeutung und Qualität angeht, bin ich voll bei dir.
Ich dachte bisher halt nur, dass dennoch fast jeder den Dr. med. macht, weil es einfach dazugehört und z.B. von allen Patienten später erwartet wird.
Quasi als Ersatz auch für eine sonst in der Humanmedizin nicht vorgesehene Diplomarbeit.

Konrad am 17.08.2016 - 21:25:05

Es ist tatsächlich so, dass eher wenige Mediziner ein "Dr. med." haben. Gut zu sehen auch an Gemeinschaftspraxen, wo meist nur einer "Dr. med." ist, und die anderen (1-3) dann eben "Dipl.med." (oder ähnlich.)

Verwirrend wird das nur, wenn die Patienten die nichtpromovierten Ärzte aus vermeintlichem Respekt mit "Herr/Frau Dr." ansprechen.

Ines am 26.09.2016 - 13:47:58