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[Alltag] - Padkaffee ist die neue Tinte
Diese Kaffepadmaschinen sind doch die neuen Tintenstrahldrucker wie mir scheint.
Die Geräte bekommt man inzwischen hinterher geschmissen aber für den Kaffee muss man horrende Preise zahlen.
Die komplette Volksverarschung.
Bei Tintenstrahldruckern kann ich es ja noch irgendwie verstehen - hier fehlten lange die bezahlbaren Alternativen in Form von anderen Farbdruckmöglichkeiten.
Aber beim Kaffee??? |
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Kommentare:
Mhhh... Grundsätzlich ist diese Denke nicht ganz falsch, allerdings schon ein bisschen vorurteilsbehaftet und einseitig betrachtet.
1) In der Sache hast Du dahingehend Recht, dass eine Tasse Padkaffee zuletzt mit ca. 10 Cent rund dreimal so teuer war wie Filterkaffee mit knapp über 3Cent pro Tasse...
Aber: Bei Filterkaffee kocht man sich in der Regel auch nicht nur eine Tasse, sondern mindestens eine halbe Kanne (zumindest nicht deutlich weniger). Wer also ein Wenigtrinker ist, hat also das Problem, dass die zweite dritte oder vierte Tasse Kaffee zunehmen kälter und bitterer wird (selbst die besten Termoskannen halten Hitz und Aroma nicht ewig auf einem Maximum) - oder er kippt einen Teil davon weg und kocht sich neuen...
Filterkaffee lohnt sich aber natürlich, wenn mehrere mittrinken oder man selbst wirklich mehrere Tassen zeitnah hintereinander trinkt.
2) Für die meisten Padmaschinen kannst Du auch eine sogenannte "Pulverkassette" einsetzen, in welche Du eine Filterscheibe einlegst und dann ganz regulären Filterkaffee einfüllst. Ein 500er Pack dieser Filterscheiben kostet ca 5-10 Euro, wohingegen die Filtertüten für Filterkaffee mit mindestens 1 Euro pro 100 Stück zwar auch etwa gleich viel kosten, aber natürlich pro Einzelstück gleich für mehrere Tassen benutzt werden. Die Differenz zwischen beiden Varienten liegt etwa im 1 Cent-Bereich, sodass wir hier bei 10 Tassen Kaffee am Tag von ungefähr 10 Cent pro Tag sprechen...
Damit ist Dein Argument mit dem Preis pro Tasse fast vollständig ausgehebelt. Diesen Vorteil, sich für den gleichen Preis pro Tasse Einzeltassen statt halbe Kannen zu kochen erkauft man sich dann aber durch einen gewissen Verlust an Bequemlichkeit: Ein Kaffeepad muss nicht befüllt werden und lässt sich deutlich einfacher einlegen und entsorgen - die Pulverkassette muss man dagegen jedesmal leeren und säubern.
(So schaut eine Pulverkassette aus:
- http://www.amazon.de/Petra-PK30-Pulverkassette-Pads-Kaffeeautomat/dp/B000IWE64Q/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1317636202&sr=8-1
- http://www.amazon.de/Ecopad-nachf%C3%BCllbare-Kaffeepad-Senseo-Maschinen/dp/B000OP4RG4
- http://www.amazon.de/Noble-124422-Coffeeduck-Dauerfilter-Classic/dp/B00295RASY/ref=sr_1_1?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1353852082&sr=1-1
Gibts für 5-10 Euro bei Amazon, bei meiner Padmaschine war sie aber bereits im Lieferumfang dabei.)
3) Darüber hinaus gibt es auch Abfüllgeräte, mit denen man seinen Lieblings-Filterkaffee (oder auch frisch gemalenen Bohnenkaffee) in "leere Kaffeepadhüllen" einfüllen und diese dann in Padmaschinen einlegen kann. Einfach mal nach "Padmaker" googeln. Der bekannteste Vertreter ist wohl "Mr. Pad"
http://www.youtube.com/watch?v=agdtw1G0sxE&feature=fvwrel
Der Kostenpunkt dieser leeren Pads beläuft sich allerdings auch auf ca. 6 Cent pro Pad, sodass man bei dem üblichen Preis für reguläre Kaffeepads rauskommt, allerdings den Vorteil hat, sie mit dem Lieblingsfilterkaffee oder eben sogar frisch gemalenem befüllen zu können.
Am günstigsten fährt man demnach also mit der Pulverkassette und zahlt dabei vergleichbar viel wie für regulären Filterkaffee. Am bequemsten fährt man mit fertig vorbereiteten Kaffeepads. Einen wirklichen Nutzen von Kaffeepadmakern sehe ich nur dann wirklich, wenn man entweder seinen Lieblingskaffee selbst in Kaffeepadform vorbereiten will oder wenn die Filter irgendwann noch etwas günstiger würden.
Ist man dagegen ein einzelner Kaffeetrinker mit nicht zu frequentiertem Kaffeekonsum, kann die Scheere zwischen Filterkaffee und Padkaffee im nu verschwinden...
Ivo am 25.11.2012 - 15:30:26
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Nachtrag #1: Was man mit Filtermaschinen im übrigen auch nicht machen kann, ist, etwas anderes als Filterkaffee damit zu kochen. Mit meiner Padmaschine kann ich dagegen auch zugleich Heißwasser für Tee zubereiten (kommt natürlich nicht durch die gleiche Öffnung wie der Kaffee! ;-)) und handelsübliche Milch aufschäumen. Wobei man hierzu als alternative natürlich auch einen Wasserkocher und einen separten Milchaufschäumer nutzen kann. Insofern ein Mehrwert, den man durch nutzung zusätzlicher Geräte auch erhalten könnte.
Nachtrag #2: Wovon aber auch ich absolut nichts halte, sind diese Kapselmaschinen! Die sind sowas von umweltunfreundlich (pro Tasse fällt eine Kapsel Alu an, während Pads ja kompostierbarer Biomüll sind) und kostet zudem rund 30 Cent pro Tasse! (Nespresso 33 Cent, Dolce Gusto 28 Cent)...
Ivo am 25.11.2012 - 15:52:19
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@Ivo: Wunderbar ... liest sich ja fast wie die Argumentationshilfe eines Senseo-Vertreters :-)
Aber schön auch mal die Benutzerseite zu sehen.
zu 1) Ich hab für sowas meine Bodum-Presse. Die kleine für 1 Tasse wie die große für 2 Tassen. Da fallen dann sämtliche Kosten bis auf das Wasser und das Erhitzen weg.
zu 2) So werden die Dinger aber nicht beworben - sondern die Begrüdung für einen Kauf, die einem so schön eingeredet wird, ist ja gederade die Vielfalt an Pseudokaffekakaolattemischungen ... Den Clooney George hab ich noch nie mit einer Pulverkasette hantieren sehen ;)
zu 3) Das entspricht genau den Tintennachfüllstationen für Tintenpatronen. In beängstigend naheliegender Analogie.
Zusammenfassend: Es geht weiter nur um Kaffee - wie die letzten Jahrzehnte seit dem Krieg. Nur dass die Hersteller jetzt eine Möglichkeit gefunden haben, den Leuten wesentlich mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.
Dass es Alternative Nutzungskonzepte für Padmaschinen gibt, streite ich gar nicht ab - nur wird die glaub ich kaum einer nutzen, da sie wenig offensichtlich sind und aktives Interesse und ein Bewusstsein für die horenden Preise pro Tasse bei normaler Padnutzung voraussetzen. Dieses Bewusstsein hast du, Ivo, der durchschnittliche Padkäufer aber nicht :-)
Konrad am 25.11.2012 - 16:27:32
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@Ivo:
Zu deinem Nachtrag #1: Seit einer Reportage zur Verschimmelung von Vollautomaten bin ich gerade was die Milchzubereitung in solchen Dingern angeht äußert skeptisch ... Zitat: "Das nach dem 3. Mal alles durch Schimmel gepresst, wenn Sie die Maschine nicht nach jeder (!) Tasse komplett auseinander nehmen und säubern"
zu deinem Nachtrag #2: Mir war ein solcher Unterschied bisher gar nicht bewusst. Es geht also noch teurer (und dümmer).
Konrad am 25.11.2012 - 16:30:50
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Kann sein, dass sich das für Dich(!) wie eine Argumentationshilfe eines Senseo-Vertreters liest, aber das liegt dann möglicherweise einfach darin, dass Du die Sache wohl schlichtweg nicht wirklich unvoreingenommen sehen willst. Ich denke, ich habe hinreichend objektiv geschrieben (oder es zumindest versucht) und auch klar gestellt, in welchen Situationen ich subjektiv eine Filtermaschine definitiv als Vorteil ansehe und wann ich eine Padmaschine präferieren würde.
Mir scheint, dass Du meine Position "in diesem Falle sehe ich X im Vorteil - im anderen sehe ich Y im Vorteil" als grundsätzliches Plädoyer zugunsten der Padmaschinen auslegen willst - allein, weil sie nicht in Gänze mit deiner absoluten Anti-Haltung den Padmaschinen gegenüber korreliert... Falls es Dir nämlich nicht aufgefallen sein sollte, habe ich dir teilweise schon recht gegeben - nur eben Deine meiner Meinung nach etwas sehr einseitigen und pauschalierenden Äußerungen um ein wenig nivellierende Aspekte ergänzt.
Du kannst Dir Deinen Kaffee ja auch weiterhin in der Bodum-Presse ("Cafeterie") machen. Für mich persönlich macht es aber schon einen geschmacklichen Unterschied, ob der Kaffee im Wasser gebadet wurde und dann lediglich der Satz nach unten gedrückt wurde - oder ob Heißwasser mit Druck (nagut, viel das nicht, sagen wir also lieber "Drückchen") durch das Pulver gepresst wurde. Klar ist ne Padmaschine lange nicht vergleichbar mit einem Kaffee aus einem Vollautomaten (insbesondere nicht so einem richtigen gastronomischen).
Aber der Kaffee aus der Cafetiere schmeckt mir persönlich (also aus meiner ganz subjektiven Sicht heraus) doch irgendwie schon merklich bitterer. Auch bitterer als Filterkaffee! Es gibt Kaffeeliebhaber, die gerade auf diese Art der Zubereitung schwören und sie zusammen mit dem Handaufguss sogar noch über den Filterkaffee stellen. Kann sein, dass Du zu diesen gehörst und wir deshalb konträrer Meinung sind. Ich persönlich sehe den auf diese Weise zubereiteten Kaffee aber vielmehr geschmacklich hinten an.
Und dass ich dieses "Bewusstsein für die horrenden Preise pro Tasse" nicht habe, liegt schlicht und ergreifend darin, dass ich bei 3 Cent pro Tasse für einen mir eher nicht ganz so gut schmeckenden frenche pressed Kaffee die 10 Cent pro Tasse für einen mir besser schmeckenden Kaffee mit nichten als "horrenden Preis" ansehe. Insofern denke ich nicht, dass es mir an Bewusstsein mangelt, sondern
Meine persönliche Meinung zu alledem: Kaffee ist letztlich doch immer noch eine Frage des Geschmacks!
Und was den Clooney George anbelangt... Clooney macht Werbung für Nespresso, nicht Senseo!
(Oder ist mir da ne Werbung entgangen?!) Du wirfst da erneut verschiedene Dinge in einen Topf!
Nespresso -> Kapselmaschine -> doof
Senseo -> Padmaschine -> vielleicht nicht cool, aber zumindest weniger doof.
Abschließend noch zu Deinem Nachtrag auf meinen Nachtrag: Es stimmt schon, dass Milchaufschäumeinheiten generell ein Problem sind - vorrangig deshalb, weil sie einer ständigen Reinigung bedürfen. (Im optimalen Falle nach jeder Nutzung, wofür viele aber zu faul sind.)
Das hängt aber auch maßgeblich auch von der Konstruktion ab. Das Teil zum Aufschäumen der Milch ist bei meiner kleinen Maschine gerade einmal so groß wie die Daumenkuppe. Das ziehe ich ab und spüle es zusammen mit dem Schlauch ganz normal mit. Ich nutze es nur sehr selten, aber wenn, dann spüle ich es danach auch gleich ab.
P.S.: Von Senseo als konkreter Marke halte ich persönlich im übrigen nicht wirklich viel!
Ivo am 05.12.2012 - 14:24:56
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Das mit der Vertreterscheibe war eher scherzhaft gemeint ;) ... ich honoriere schon, dass du dir da echte Gedanken drüber machst. Aber das machen bei weitem nicht alle, nicht mal die Mehrheit. Und genau dafür "bewundere" ich Phillips&Co. : Nach all den Jahren des eingeschliffenen Filter-Kaffe-Maschinen-Geschäfts entdeckt zu haben, dass man wesentlich mehr Geld aus den Kunden rausholen kann - und vor allem kontinuierlich und nicht nur alle paar Jahre über eine neue Maschine. Das ist genial, das muss man so sehen. Das funktioniert aber eben nur, weil die Leute sich nicht solche Gedanken wie wir machen und die Bequemlichkeit siegt :-)
Eine Unterscheidung zwischen Nespesso, Cloony, Pads, Senseo und wie sie alle heißen hatte ich bisher nicht auf dem Schirm - und werd sie wohl auch nicht mehr anlernen ;-) ... das ist für mich wie die Argumentation um Feinheiten bei der Tintenqualität zwischen Canon-Normaltinten und HP-Phototinten: Mit nur geringer Distanz ist schon beides das selbe: Ein geniales wie oben beschriebenes Geschäftsmodell.
Konrad am 05.12.2012 - 15:09:01
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