[Politik] - Woher kam der soziale Zusammenhalt in der DDR?Ein schon etwas älterer Artikel in der ZEIT beschreibt aus meiner Sicht sehr gut, warum die Ossis so drauf sind, wie sie derzeit drauf sind.
Stefan Wolle beschreibt die Wirschaftssituation in der damaligen DDR und bringt auf den Punkt, warum alle scheinbar einen Job hatten und woher der ach so tolle kollegiale Zusammenhalt kam:
"Auch der viel gerühmte menschliche Zusammenhalt hatte sehr konkrete – im DDR-Deutsch hätte man gesagt sozial-ökonomische – Gründe. Aus Furcht vor einer politischen Destabilisierung hatte Erich Honecker der Wirtschaft feste Endverbraucherpreise verordnet. Das erwies sich als sicheres Mittel, die Wirtschaft zu ruinieren. Es entstand ein permanenter Geldüberhang oder, umgekehrt ausgedrückt, ein Mangel an angebotenen Leistungen und Waren. Daraus resultierte eine Art Parallelgesellschaft, die von der herrschenden Partei notgedrungen geduldet wurde. Neben den Ware-Geld-Beziehungen entstand ein System von Leistungen und Gegenleistungen."
ZEIT vom 23.9.2010 |
Der Artikel ist unbedingt lesenswert - aber leider lesen sowas wahrscheinlich eh nur Leute, die eh schon wissen was drin steht. Der gemeine Ossi in seinem "Schmollwinkel" ist ja eher weniger die Zielgruppe der ZEIT. |