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[Magdeburg] - Kinderärzte in MagdeburgDie Magdeburger Stadtfelder Elternschaft ist derzeit in heller Aufruhr. Man hat einen katastrophalen Kinderarztmangel ausgemacht und tut diesen nun eifrig per Leserpost und ganzseitigen Artikeln kund.
Dazu kann ich nur sagen:
Wir wohnen in Stadtfeld-Ost und waren bis vor einem halben Jahr bei Frau Dr. Krause, die ihre Praxis zum Jahresende geschlossen hat. Weil dieser Umstand rechtzeitig bekannt war, haben wir uns nach einem anderen Kinderarzt umgesehen und sind seitdem bei einem sehr guten im Norden der Stadt. Wir haben bisher nie länger als eine Stunde warten müssen – kamen oft sogar innerhalb von 5 Minuten dran, wenn wir einen Termin hatten (wir sind Kassenpatienten!). Wenn man sich natürlich auf der Suche nach Alternativen auf die allseits gelobten Empfehlungen stürzt (z.B. Frau Dr. Schaulat am Hasselbachplatz) ist es klar, dass eh schon volle Wartezimmer noch weiter überquellen. Aber diese Entscheidung trifft jeder für sich selbst – so wie manch einer gern im Urlaub genau in die Orte fährt, in die alle fahren. Jedoch sollte man sich dann nicht über die Überfüllung beschweren.
Ich warte bei meinem Hausarzt und anderen Ärzten wesentlich länger im Wartezimmer. Man kann sich daher vielleicht generell fragen, ob mit dem Gesundheitssystem etwas nicht stimmt, muss dann aber auch die Frage beantworten, wer die zusätzlichen Ärztekapazitäten bezahlen soll. Der Luxus, jedem Bürger genau vor der Haustür einen passenden Arzt mit leerem Wartezimmer und geringen Wartezeiten vorhalten zu können, muss auch bezahlt werden.
Natürlich gibt es Zeiten, in denen nicht nur Kinder öfters krank werden. Würde man sich aber bei der Planung von Arztpraxen nach solchen Spitzenwerten richten, müssten viele Autobahnen in Deutschland 10-spurig ausgebaut werden, weil sich da der Verkehr in der Urlaubszeit immer so staut. Daher muss sich der Ausbau von Ärzten an längerfristigen Prognosen und Mittelwerten ausrichten, als dies ein kurzfristiger Kinderboom in einem bestimmten Stadtteil sein kann. Wird eine „Lizenz“ für eine Arztpraxis vergeben, so besteht diese mitunter 30 Jahre und mehr. Und wer kann schon sagen, ob in 15 Jahren in Stadtfeld ebenso viele Kinder wohnen werden wie heute und diese Praxis dann immer noch an dieser Stelle gebraucht wird? Dann beginnt vielleicht das große Geschrei in Ottersleben, weil man von dort zu den so weit entfernten Ärzteballungen in Stadtfeld fahren muss. Wenn kein passender Arzt in der Nähe ist, muss man eben fahren – da ist es egal, ob nach Ottersleben oder Nord. Das stellt in heutigen Zeiten der Mobilität kein Problem mehr dar – auch nicht mit kleinsten Kindern. Wenn man kein Auto hat, sucht man sich eben einen Arzt, der gut per Bahn&Bus zu erreichen ist (so wie unserer). Magdeburg hat da ein sehr gut ausgebautes ÖPNV-System. Oder man zieht in ein Viertel, in dem Wege zu Ärzten kurz sind, wenn einem das so wichtig ist. Die Wahl des Wohnortes innerhalb einer Stadt wird immer von vielen Faktoren beeinflusst. Und vielleicht leben gerade deswegen so viele junge Leute mit Kindern in Stadtfeld, weil es ein solch lebenswerter Stadtteil ist. Für ein Plus auf dieser Seite muss eben vielleicht ein Minus auf einer anderen Seite wie der kurzfristigen Versorgung mit Kinderärzten hingenommen werden. Nicht zu vergessen: Wir befinden uns in einer Übergangsphase von wenigen Wochen. Ab April soll die Nachfolgepraxis von Frau Dr. Kraus eröffnen. Aber Eltern neigen ja gerne mal zur hysterischen Panik :-) |
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Kommentare:
Ich sitzte bei meinem Kinderarzt ohne Termin auch mal eine halbe Stunde, aber bei meinem Hausarzt habe ich auch schon fünf Stunden warten müssen. Ich sehe das wie Du Konrad und wenn wirklich mal etwas ganz akutes ist und man dem Kind das Warten beim Arzt nicht antun möchte, dann fährt man eben am späten Nachmittag ins Meico-Center, da geht es im Falle des Falles immer sehr schnell.
Katja am 20.02.2010 - 18:04:11
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Genau das ist das Problem - viele Leute fixieren sich eben auf einen bestimmten Arzt. Was die Terminplanung angeht, haben es da Allgemein- und Kinderärzte von dem her schwer, da dort eben viele Akutfälle behandelt werden. Da kann es sein, an einem Tag kommen vielleicht drei unangemeldete Patienten und an einem anderen zwanzig. Außerdem sollte man nicht vergessen, wie viel Zeit für die Verwaltung benötigt wird. Bei meinem Hausarzt will jeder Zweite, der zur Tür rein kommt, einen Stapel Überweisungen haben, das summiert sich ganz schön.
Andi B. am 22.02.2010 - 18:35:19
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