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[Politik] - Schlüsselindustrien

Wenn man so durch die deutsche Welt geht, ist es doch überraschend, wie offensichtlich einem die beiden deutschen Schlüsselindustrien ins Auge springen - zumindest die bei Krisen und Aufschwüngen am meisten genannten:

- Die Baubranche
- Die Automobilindustrie


Denn überall dort, wo sich keine Natur mehr Bahn bricht, stehen Häuser an asphaltierten Straßen die wiederum mit abermillionen Autos zugestellt sind.

Da kommt einem beim morgendlichen Spaziergang unter den skeptischen Blicken der Tochter zwangsläufig der Gedanke: Was passiert, wenn

a) alle ihr Haus haben, die Bevölkerung nicht mehr wächst und die aktuell stehenden Behausungen aufgrund toller Technik noch ewig halten

und

b) was passiert, wenn individuelle Mobilität irgendwann nicht mehr bezahlbar ist. Nicht mehr jeder Bundesbürger aller 2 Jahre in nagelneues Gefährt braucht oder sich leisten kann?

Dann können wir eigentlich einpacken - es sei denn, wir investieren massiv in eine neue Schlüsselindustrie: die Bildung.

Aber Moment mal, da wird ja mit der Herdprämie momentan genau das Gegenteil versucht. Anstatt in eine Schlüsselindustrie zu investieren, kauft sich Papa von der Herdprämie wahlweise ein neues Handy (mit 6. oder 7. Vertrag) oder Mama zahlt davon die erste Rate der neuen Louis-Vuitton Tasche - je nach persönlicher Kohorte.
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Kommentare:

Naja, ganz so einfach istr es mit der Herdprämie nicht. Hat Deine Frau nicht vielleicht die ersten 12 Monate die "Herdprämie=Erziehungsgeld" in Anspruch genommen? Und Du nicht sogar auch? Und zwar nicht direkt nach der Geburt, sondern erst Ende des ersten Lebensjahres? Da kann man sein Kind auch schon lange in der Einrichtung haben, so wir wie es ja damals machen mußten, als es noch kein Elterngeld gab, daß heute solche späten "Herdzeiten" fördert"

Wer sagt, daß es exakt nach dem 12. Lebensmonat von unermäßlichem Vorteil ist, seine Kleinen wochentagsüber einen Großteil Ihrer Wach- und Lernzeit aus der Familie zu schubsen. Sicher ziehen manche Leute es vor, die Kinder einer durchschnittlich gebildeten und interessierten Erzieherin oder Tagesmutter auszuliefern statt Ihrer Ehefrau. Bei gut gebildeten Ehefrauen finde ich es jedoch besonders schade, wenn sie Ihre Bildung nicht direkt an die Kinder weitergeben können. Dazu hat man doch auch studiert, um die Kinder gut zu erziehen.

Die "Herdprämie" ist ja auch nicht unendlich hoch, im Prinzip werden damit nur nicht in Anspruch genommen Betreuungszuschüsse zu einem kleinen Prozentsatz zurückgegen. Das ist durchaus solidarisch, da nur an die zurückgegeben wird, die ja auch selbst erziehen.

Zudem wertet so ein Zuschuß die eigene Leistung auf. Es ist ja auch durch das Elterngeld so passiert. Und es gibt ja auch für die Betreuung alter und behinderter Menschen durch Angehörige Zuschüsse.

Ich finde solche einen Zuschuß jedenfalls sinnvoll, da Familien und gemeinsame Zeit mit den Kinder erstrebenswert ist. Eine Mutter sollte nicht erst eine Ausbildung zur Tagesmutter machen müssen, ehe von der Gesellschaft die Erziehung Ihres eigenen Kleinkindes anerkannt wird. Trotzdem sind externe Betreuungsangebote natürlich für uns alle heute sehr wichtig. Aber deswegen muß man sie nicht zum präferierten Modell erklären, wie man es manchmal in den Medien liest.

Und auch vom finanziellen her, kann es doch das sein, was Du willst: Investition in Bildung. Oder bist Du der Meinung, Euer Kind würde besser gebildet, je weniger Kontakt es auch gerade am Anfang mit Euch hat? Das trifft vielleicht nicht für alle Familien zu, aber eben für einige. Und für die sollte es das Angebot geben.


Lars am 01.11.2009 - 12:11:29

Da kann ich kaum einem Satz zustimmen, Lars.

1) Die Herdprämie soll es erst ab dem 3. Lebensjahr des Kindes geben. Die ganzen Argumente von wegen 1 Jahr zu Hause bleiben ziehen nicht. Elterngeld ist nicht die Herdprämie.

2) Wer so hochgebildet und intelligent ist, dass er lieber sein Kind zu Hause erzieht, als es in sozialen Kontakt mit anderen Kindern und "durchschnittlich gebildeten und interessierten Erzieherin[en]" zu geben, der ist meist auch so wohlhabend, dass ihn eine Herdprämie wenig anficht.

3) In Bildung zu investieren ist zuforderst erst einmal die Investition in die Bildung derjenigen, die es nicht von Hause aus können - weil beide Eltern ungebildet und Hartz4-Empfänger sind. Den Leuten, die ihre Kinder in bester bürgerlicher Manier in 2 Vereine, die Musikschule, 2 Nachhilfekurse und den multilingualen Kindergarten stecken braucht man nicht noch mehr Bares hinterherzuschmeißen.

4) Externe Betreuungsangebote sind aus Sicht des Staates zum präferierten Modell zu erklären, genauso, wie es zum Glück derzeit in den Medien gemacht wird - aber leider in der Politik nicht umgesetzt wird.

Aus meiner Sicht verhält es sich mit der Kinderbetreuung wie mit vielen anderen Infrastrukturmaßnahmen. Sie sollte zur Verfügung gestellt werden, steuerfinanziert und mehrheitlich kostenlos für alle, die sie nutzen möchten.
Autobahnen werden gebaut, ohne dass der einzelne ohne Auto egoistisch darauf besteht, doch bitte einen finanziellen Ausgleich für die Nichtnutzung zu erhalten. Wie sehe es aus, wenn jeder, der nur mit dem Auto in der Stadt fährt, eine Stadtprämie bekommt, weil er die Autobahnen schont? Eben.

Ein viel größeres Problem in meinen Augen ist aber nicht die gutgebildete Hausfrau, die nun noch 150€ Haushaltsgeld oben drauf bekommt, weil sie so intelligent ihr Kind erzieht.
Viel problematischer sehe ich die Auswirkungen im Unterschichtenbereich. Wenn du eine Familie mit wenig Einkommenvor die Wahl stellst, entweder 150€ (oder mehr) für einen KiTa-Platz zu bezahlen oder 150€ in bar einzusacken, was würde die wohl nehmen? Und damit würden genau die Kinder aus den KiTas rausgehalten, die es am dringendsten nötig hätten.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies durch die Befürtworter der Herdprämie so gewollt und angedacht ist - dann müssen sich ihre eigenen, gutbürgerlichen Kinder (oder vielmehr die Eltern) mit diesen Kindern nicht "herumplagen" - Spiel nicht mit den Schmuddelkindern scheint mir in der heutigen Mittelschicht eine weitverbreitete Einstellung.

Jeder Familie steht es frei, ihre Kinder zu Hause zu erziehen oder nicht. Aber sie sollte nicht für eine bestimmte Entscheidung noch belohnt werden, so als ob der Staat die Daheimerziehung als gewünschte Ideologie und Lebensform vorgibt, und alle, die dies nicht machen (doppelt) bestraft.
Kostenlose Kitas für alle - als Angebot an die Eltern zur freien Auswahl und Unterstützung ihres individuellen Lebensmodelles. Sei es nun stockkonservativ, sozial oder patchworkorientiert.

Konrad am 01.11.2009 - 13:14:07

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