[Politik] - PolitikerbashingDas Bashen von Politikern ist ja schon seit einiger Zeit Volkssport. Macht man da nicht mit oder findet es nicht gut, ist man ja gleich verdächtig, ein Ignorant oder im schlimmsten Falle selber einer dieser gehassten Kaste.
Der Frauenarzt Dr. Christian Nißler bringt das breite Volksgefühl heute auf der Leserbriefseite der Volksstimme (immer wieder einen Besuch wert!) auf eine prägnante Formel*:
"Man muss sich nur vor Augen halten, warum jemand in die Politik geht, sich hocharbeitet und Ämter übernimmt: In meinen Augen nur, um fast unbegrenzte Macht, Einfluss, Freiheit und Geld zu haben, damit erklärt sich alles."
Dr. Christian Nißler in der Magdeburger Volksstimme vom 29.07.2009 |
* ... im Zusammenhang mit der Dienstwagenaffäre (die keine Affäre ist) von Ulla Schmidt.
Also wenn ich "Macht, Einfluss, Freiheit und Geld" haben wollen würde, würde ich als aller letztes Politiker werden. Dann würde ich vielleicht einen Chefposten einer größeren Bank anstreben. Oder mich einer Lobbyorganisation hocharbeiten - beides wesentlich einfacher als sich über Jahrzehnte durch die Ortsvereine der Parteien zu dienen.
"Freiheit" haben Politiker nicht wirklich viel - da hab ich als Otto-Normalangesteller mehr. "Geld" kann es auch nicht sein. Für weniger Leistung mit dem gleichen Können verdient man in der freien Wirtschaft sicher mehr. "Einfluss" hat man als Lobbyist sicher auch genug. Und "Macht" ist ein sehr schwammiger Begriff - "Macht" hat man als Chef einer mittelständischen Firma über seine Angestellten auch in gewisser Weise. |