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[Magdeburg] - Kinderhasser bei den Wohnungsgenossenschaften

Bei allem bundesdeutschen Tamtam um mehr Kinder, bessere Betreuung und offensivere Bildung scheint (zumindest hier in Magdeburg) das neue Gefühl einer möglichst kinderfreundlichen Gesellschaft noch nicht wirklich angekommen zu sein.
Dazu finden sich allein hier in Stadtfeld (einem sehr kinderreichen Stadtviertel) in kürzester Umgebung zu viele dieser Kinder-Verboten Schilder - meist auf den wunderschön zu bespielenden Wiesen von Wohnungsgenossenschaften, wie hier der "WGB Magdeburg Stadtfeld".
Wenn unsere Maus groß genug ist, wird es mir eine Freude sein, mit ihr auf gerade diesen Wiesen eine Runde Fußball, Frisbee oder Wer-kann-lauter-Schreien zu spielen.

|  12 Kommentare/Link  |  Eintrag versenden  |

Kommentare:

obwohl ich selbst noch keine kinder hab, find ich solche schilder auch echt nervig! fast überall dort, wo ich früher als kind gespielt habe, steht heute so ein schild! was ist nur aus unserer gesellschaft geworden, dass den kindern so wenig platz in selbiger gegeben wird...?!

und wenn ich die unterschrift dann immer lese: "die wohnungsgenossenschaft." (o.ä.), dann frag ich mich: wer ist denn eigentlich die wohnungsgenossenschaft? zeit meiner mitgliedschaft in einer wohnungsgenossenschaft kann ich mich nicht erinnern jemals dazu befragt worden zu sein, ob ich irgendwo so ein schild aufgestellt werden sollte!

p.s.: wenn du spielen gehst, sag bescheid! komm ich mit! bringe fußball und frisbee mit! :-D

ivo am 02.01.2009 - 16:38:53

Na wenn du da dann spielen wirst, werden sehr schnell die älteren aus dem Fenster schreien ob du das Schild nicht lesen kannst. Und dich dann beleren wollen.
Aber macht schön krach.

Daniel am 02.01.2009 - 16:48:02

Gilt das speziell für die Wiesen (das Eigentum) der WBGs oder müsste ich als Eigentümer eines Vorgartens etc. in der Stadt auch mit Deinem "zivilen Ungehorsam" rechnen?


Franzi am 02.01.2009 - 16:55:50

Das gilt für alle Wiesen, die größer sind als ein einfacher Vorgarten (meist die Größe > Fußballplatz haben).

Rein rechtlich ist schon klar, dass es deren Eigentum ist und sie es einzäunen etc. können.

Es zeugt jedoch von einer gesellschaftlichen Einstellung seitens der Wohnungsgesellschaften, ihre ansonsten öffentlich zugänglichen Wiesen mit solchen Verboten zu pflastern, die ich nicht teile.

Ich war selbst mal bei einer solchen Wohnungsgesellschaft "Mitglied" und bei einer Abstimmung anwesend, wo darüber entschieden wurde, ob der vorhandene Spielplatz erhalten werden oder einem großflächigen Parkplatz weichen sollte. Ich war wohl der einzige, der für den Erhalt des Spielplatzes stimmte.

Konrad am 02.01.2009 - 17:22:57

Abstimmung ist auch schon das Zauberwort. So verständlich ich Deinen Punkt finde, erreichst Du durch die von Dir vorgeschlagene Vorgehensweise m.E. keine Änderung der gesellschaftlich Einstellung sondern nur das Gegenteil. Jeder pocht halt auf sein (vermeintliches) Recht und wechselseitiges Verständnis entsteht (wenn überhaupt) nur aus Kommunikation.


Franzi am 02.01.2009 - 17:46:44

Es ist eine Frage der Ehre, Erziehung und Einstellung. Wenn ich mal viel Geld habe und der Allgemeinheit einen Park stifte, dann gebe ich den auch zum Spielen frei, wenn auch nicht zur Zerstörung durch Punkts oder dergleichen. Aber die Genossenschaften sind halt anonym. Es gehört keinem einzelnen oder einer Familie. Offiziell gehört es zwar allen Mitgliedern, aber keiner fühlt sich verantwortlich. Das ist wie damals bei den volkseigenen Betrieben. Anstatt Eigentümern mit Ehre gibt es heute oft nur noch Manager ohne gesellschaftliche Verantwortung.

Lars am 02.01.2009 - 22:42:17

@franzi: mhhh... abstimmung ist aber nur dann ein sinnvoller weg, wenn es um die frage geht, was die mehrheit will! wenn mehr als die hälfte der anwohner/mitglieder kinderlose erwachsene sind, die den lärm, die unordnung oder schlimmer noch die kinder selbst nicht mögen, dann können eltern für ihren nachwuchs bei solch einer abstimmung nicht viel erreichen...

wenn's um kinder geht, die doch die zukunft unserer gesellschaft sind, dann sind wir erwachsenen in einer besonderen verantwortung, bei der mehrheiten keine absolute maßgabe sein sollten...

p.s.: der wert einer gesellschaft misst sich letztlich vor allem auch daran, wie sie mit ihren schwächsten mitgliedern umgeht...

ivo am 02.01.2009 - 23:03:58

wie der Wind gerade weht:

zur Erinnerung....

Halloween-Rotzgören

http://klog.kfiles.de/showposting.php?postingid=3920

André am 02.01.2009 - 23:04:38

@ Ivo: Abstimmung ist immer ein sinnvoller Weg! Und warum sollte die Mehrheitsmeinung nicht interessieren, "nur" weil es sich um kinderlose Erwachsene handelt. Zur Erinnerung: Es geht nicht um öffentliche Parks, sondern um das Eigentum der Genossenschaft, repräsentiert durch ihre Mitglieder. Egal, ob Du (oder Konrad oder ich) deren Meinung teilst, akzeptieren solltest Du sie oder eben versuchen, sie zu ändern. Was die gesellschaftliche Verantwortung angeht, stimme ich zu, allerdings erreicht man mit Provokation nicht mehr als die weitere Verhärtung der Fronten.

@ André:

Danke!

Franzi am 02.01.2009 - 23:52:16

@Andre:
Du hast recht. Ich sollte für all jene, die es nicht merken, stärker hervorheben, welche Beiträge ironisch bis lustig und welche politisch ernst gemeint sind!


Generell: Unabhängig vom Eigentum und deren Besitzer, der damit machen kann was er will, gibt es im städtebaulichen Recht bestimmt Mittel und Wege sowas zu unterbinden.
So ist zum Beispiel ein Einkaufszentrum in der Innenstadt auch teilöffentlicher Raum, der besonderen Bedingungen genügt (Zugang für alle auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten) und bei dem der Eigentümer nicht zu 100% das machen darf, was er will (zum Beispiel keine Kinder rein lassen).

Konrad am 03.01.2009 - 10:41:26

Man könnte ja auch in den Speckgürtel mit eigener Grünfläche ziehen, dann natürlich ohne die "Subventionierung" durch eine Pendlerpauschale (Achtung Ironie).

Franzi am 03.01.2009 - 11:26:57

Man könnte aber auch versuchen, die Dinge vor Ort beim Namen zu nennen und versuchen zu verändern und nicht vor den Problemen in eine Scheinheilewelt zu flüchten (Keine Ironie (-; )

Konrad am 03.01.2009 - 11:32:44

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