[Politik] - Wolfgang Clement im InterviewWolfgang Clement hat der Süddeutschen ein sehr lesenswertes Interview gegeben.
Eine Abrechnung mit der Großen Koalition, ihrer Defensivpolitik und der mehrfachen Rolle Rückwärts in der Arbeitsmarktpolitik.
Clement: ... Jetzt zeigt sich, dass die erstbeste Gelegenheit einer leichten wirtschaftlichen Erholung genutzt wird, um Teile der Agenda zurückzunehmen. So können wir die Menschen jedenfalls nicht gewinnen.
sueddeutsche.de: Sie gehörten damals zu denen, die - wenn auch leise - gesagt haben, die Agenda werde erst im nächsten Aufschwung wirken. Sie werde den Menschen nicht hier und jetzt helfen. Genau das aber haben alle anderen behauptet. War das der Kardinalfehler?
Clement: Auch. Wir haben nicht deutlich genug gemacht, dass die Reformen eine längere Zeit brauchen, bis sie wirken. Und wir haben den Menschen die großen Veränderungen auf der Welt nicht klar genug vor Augen geführt. Bis heute wird bei uns ignoriert, was in China oder in Brasilien passiert. Wenn, dann reden wir nur über den Druck, den die Entwicklungen auf uns ausüben. Nicht über die Chancen.
Quelle: Süddeutsche.de |
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