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[Magdeburg] - SchuldenfalleNein, ich sag jetzt nicht, ich hab's schon immer gesagt.
Die Schulden der Magdeburger türmen sich zu immer größeren Bergen. Denn (nicht nur) Magdeburger konsumieren fleißig, bezahlen aber nicht selbst, sondern "lassen finanzieren" und "leben heute und zahlen später".
Dies zeigt nun auch die aktuelle Privatinsolvenzstatsitik für Magdeburg:
Quelle: Volksstimme vom 13.06.2007
Und das ist erst der Anfang. Das wird in den kommenden Jahren geradezu explodieren. Bis, wie gesagt, Vater Staat eignreifen muss bzw. dazu genötigt wird. |
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Kommentare:
Durch die Privatinsolvenzen greift ja Vater Staat schon genügend zu Lasten der Gläubiger ein. Was in der Wirtschaft ja noch einigermaßen Sinn macht, wird im privaten Bereich mittlerweile ad absurdum geführt. Dafür zahle ich doch gern Steuern...(5 EUR ins Polemik-Schwein)
Franzi am 14.06.2007 - 00:36:43
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Ja, wie soll Vater Staat denn noch eingreifen? Den Leuten in Zukunft Einkaufsverbot erteilen?
Lars am 14.06.2007 - 10:18:41
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Ich persoenlich finde die Privatinsolvenzen fair, lassen sie doch eine 2. Chance zu, die wohl jeder von uns einmal bekommen sollte.
Schliesslich gibt es auch ererbte Schulden, fuer die der Schuldner garnichts kann, oder Schulden die in Folge von Fehlverhalten anderer auf den Schuldner uebertragen werden. Bei solch tragischen Faellen wuerde ich sogar fuer eine sofortige Entschuldung stimmen.
Pinky am 14.06.2007 - 14:48:25
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Es gibt weder ererbte Schulden (Stichwort Ausschlagung) noch Schulden, die nur auf das Fehlverhalten anderer zurückzuführen sind. Klar gibt es tragische Fälle, es ist aber immer zumindest Leichtgläubigkeit (bis hin zur regelrechten Dummheit) und somit eigenes Verschulden des Betroffenen im Spiel. Warum sollte dies so einfach zu Lasten der Gläubiger auf diese und auf die Allgemeinheit abgewälzt werden? Die Risikoverteilung stimmt dann einfach nicht mehr.
Franzi am 14.06.2007 - 20:03:16
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Bestes Beispiel eine Bekannte - ob man das jetzt jugendlichen Leichtsinn oder Dummheit nennen moechte - sei dahin gestellt. Sie unterschrieb vor Jahren einen Mietvertrag einer Wohnung, zusammen mit einem damaligen Geschaeftspartner. Dieser Geschaeftspartner vergewaltigte sie in dieser Wohnung 2mal - einmal nachdem ihre Sachen drin waren und das zweite Mal als sie ihre Sachen rausholen wollte. Aufgrund der dann folgenden psychischen Probleme hat sie die Wohnung nie gekuendigt, er allerdings auch nicht - erst nach 1 1/2 Jahren hat der Vermieter begonnen sein Recht durchzusetzen, allerdings nicht gegen sie, sondern gegen ihn. Erst als es dann um die ausstehende Miete, Anwaltskosten, etc ging, wurde sie wieder mit involviert. Schlussendlich hat der ehemalige Vermieter nun einen Titel ueber knapp €10.000 in der Hand, den er - dreimal darfst du raten - zuerst versucht bei ihr zu vollstrecken, weil der andere naemlich nicht auffindbar ist. Die Privatinsolvenz strebt sie noch in diesem Jahr an.
Pinky am 15.06.2007 - 06:41:18
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Klar, tragischer Fall, aber ihr (Mit-)Verschulden (wie immer gilt auch hier, ein Anwalt wäre hilfreich gewesen). Die Frage ist doch ganz einfach: Wieso sollen andere (der Vermieter, die Allgemeinheit) hierfür aufkommen? Selbst wenn man die Privatinsolvenz befürwortet, war sie mal für Fälle gedacht, die aus eigener Kraft nicht mehr auf die Beine kommen. Und knapp 10.000 EUR finde ich da bei weitem nicht ausreichend.
Franzi am 15.06.2007 - 09:19:39
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Einen Anwalt hat sie und es waere sicher auch per Prozess moeglich gewesen aus der Sache rauszukommen, aber nach 2 Vergewaltigungen dann nochmal dem Menschen gegenueber zu treten, der die Verbrechen begangen hat - das ueberlegt sich ne Frau in der Situation 2mal. Schliesslich ist sie heute noch deshalb in Therapie.
Wie ein guter Bekannter von mir immer sagt - es ist alles eine Frage der Relationen. Wenn man ueberhaupt nichts hat, ist 1 Euro ein Vermoegen. Sie bekommt Hartz4, ist alleinerziehend und die Jobs die sie bisher hatte, helfen um maxmial 30 Euro ueber den Hartz4 Satz zu kommen, also noch lange nicht ausreichend um ueber den Pfaendungsfreibetrag zu kommen oder davon halbwegs anstaendig zu leben - warum sollte sie dann davon auch noch 30 Euro pro Monat abgeben um damit die Zinsen zu zahlen und nie was von den Schulden zu tilgen?
Pinky am 15.06.2007 - 11:23:53
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Ich weiss, man wird mir wieder Zynismus vorwerfen, aber ich höre immer nur:
Schicksalsschlag - Hartz4 - Schuldenfalle -"Staat hilf!"
Deine Bekannte mag eine Ausnahme sein, meine Erfahrungen sind da mehrheitlich anders.
Eine Vergewaltigung ist mit Sicherheit sehr schlimm, hat mit der Kündigung des Mietvertrages (rechtzeitig u.U. durch den Anwalt) nichts zu tun. Im Übrigen ist es doch schon sehr bemerkenswert, wenn ich als Frau nach einer Vergewaltigung wieder allein die Räume betrete. Zynisch, aber wahr. Auch Vergewaltigungsgeschichten habe ich (berufsbedingt) schon viele gehört, da wird man etwas vorsichtiger.
Franzi am 15.06.2007 - 11:40:12
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Es ist ein zweischneidiges Schwert, bedingt durch Gier auf beiden Seiten.
Die Bürger sind immer döfer und blinder was den Kauf auf Pump angeht, das "Leasen", "Finanzieren" usw.
Durch Privatinsolvenzen scheinen sie aber einen angenehmen Weg aus der Schuldenfalle zu haben.
Auf der anderen Seite sind die Unternehmen, die als Gläubiger zwar unter allen Umständen an ihr Geld kommen wollen - aber wenn für sie die ganzen Kleinkredite ein Verlustgeschäft (durch überhöhte Ausfälle) wär, würden sie es sicher nicht machen.
VW wird trotz der Ausfallquoten der Schuldner immer noch mehr Golf verkaufen, wenn es Finanzierungen anbietet, als wenn es auf dem Gesamtbetrag bar auf dem Tisch zum Verkaufszeitpunkt bestehen würde.
Unternehmen sollten also nicht jammern, wenn sie ihr Geld nie sehen.
Konrad am 15.06.2007 - 16:30:14
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Ich denke wir brauchen an dieser Stelle nicht weiter zu diskutieren.
Jeder Mensch macht Fehler und sollte eine reale Chance bekommen aus diesen Fehlern zu lernen. Keine Moeglichkeit zur Privatinsolvenz wuerde ja in unserem Fall hier bedeuten - lebenslanges Abzahlen der Zinsen, ohne jemals wirklich die Schulden zu tilgen.
Zynismus hin oder her, ich wuensche dir niemals dieses Erlebnis Franzi, denn danach ist nichts mehr wie es war.
Pinky am 15.06.2007 - 16:34:20
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@Konrad Genau darum geht es - die Wirtschaft macht einem den Kauf auf Kredit ja sooooo schmackhaft. Der Sinn fuers Geld geht verloren, in breiten Schichten der Bevoelkerung ist er quasi nicht mehr vorhanden - wenn ich mich in meinem Kollegenkreis so umschaue.
Sicherlich tun mir die kleinen Firmen und Geschaefte leid, die bei Insolvenzen ihr Geld nicht bekommen, ist mir ja auch schon passiert, aber so ist das nun mal - das Gesetz des Staerkeren regiert.
Pinky am 15.06.2007 - 16:37:05
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@Pinky: Ja jeder macht Fehler. Bemerkenswert ist, dass die "Fehlerquote" in diesem Bereich in den letzten Jahren sprunghaft anstieg und weiter steigt.
Konrad am 15.06.2007 - 16:41:40
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