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[Politik] - Stasi-IM als Ehrensenator der Uni Magdeburg

Völlig überrascht wurde ich heute von der Tragweite der aktuellen Stasi-Affäre in Magdeburg.
Ich hatte gehört, dass der IHK-Präsident Klaus Hieckmann als Stasi-IM gearbeitet haben sollte. Das war vor 2 Wochen. Seitdem konnte ich nur sporadisch dem Zeitungsgeschehen folgen und dachte, lange wird er sich nicht halten können, zurücktreten, abgewählt, gefeuert. Wie auch immer. Was mir entging:

  • Die Affäre wurde vom Spiegel aufgedeckt und von der lokalen Volksstimme wurde zunächst massiv Position für Klaus Hiekmann bezogen - durch den Chefredakteur höchstselbst (Volksstimme, 7.Mai 2007), dessen Frau für die IHK-Zeitung arbeitet.
  • Hiekmann war Berater von Kanzler Schröder und ist dies von Ministerpräsident Böhmer.
  • Hiekmann will ganz und gar nicht zurücktreten. Er habe ein gutes Gewissen. "Ich habe immer Angst gehabt, dass ich der IHK schade, wenn die Sache herauskommt. Besonders seitdem ich wusste, dass die Sache recherchiert wird. ..." (Volksstimme 7.Mai 2007)
    Sowas verlogenes. Schaden für die IHK Magdeburg? Der ist wohl jetzt umso größer. Da wollte wohl eher einer Schaden für sich abwenden und die Sache aussitzen.
  • Hiekmann ist Ehrensenator an der Otto-von-Guerick-Universität. Und bisher gibt es nach meinem Wissen keine Äußerung seitens der Unileitung, inwieweit diese unter den bekanntgewordenen Fakten Bestand haben wird.
    Erhalten hat Hiekmann die Ehrensenatorschaft im November 2005. Seit 1999 ist zumindest der Staatskanzlei Magdeburg die Stasitätigkeit Hiekmanns bekannt. Dass sie nichts unternahm ist eine andere Geschichte. Aber dass sie eine Unileitung, sowie das zuständige Ministerium auch im Unklaren ließ, als es an die Verleihung der Erensenatorschaft ging, ist ein Unding.
    So das Bildungsministerium oder die Unileitung es nicht wußten. Dann wiegt die Verleihung umso schwerer.
Mich würden in diesem Zusammenhang einmal Aussagen von Betroffenen interessieren, die damals unter Hiekmann arbeiteten und von ihm "in der strategischkonzeptionellen Arbeit große Schwächen" bescheinigt bekamen oder mit "keiner klaren politischen Ausstrahlung" und als "überheblich und arrogant" an seinen Stasi-Führungsoffizier gemeldet wurden.

Ebenso interessiert mich das weitere Verhalten der Unileitung.
Die nächste Senatssitzung ist am 16. Mai. Auf der Tagesordnung steht der Punkt bisher nicht.
Man kann nur hoffen, dass der Spiegel weiter an der Sache dran bleibt und so zumindest von dieser Seite Druck ausgeübt wird.
Haltbar ist die derzeitige Situation aus meiner Sicht jedenfalls nicht.


Nachtrag: Nicht näher genannte Kreise in der IHK-Magdeburg werden in der Volksstimme vom 12.Mai, gewandt an Herrn Hiekmann, mit den Worten zitiert:
Es müsse "in Deutschland endlich Schluss sein mit der . Entschuldigung der Menschen, die im Osten gelebt haben. Bleiben Sie standhaft".
Das klingt für mich doch arg an eine Zeit vor 40 Jahren, als es darum ging, die leidige Nazi-Vergangenheit doch endlich ruhen zu lassen, und dort verwerflich handelnde Personen endlich in Frieden zu lassen und nicht mehr zu brandmarken.
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Kommentare:

Immerhin hat die Magdeburger Universität nun doch reagiert, und den IHK-Präsidenten Hieckmann erfolgreich zur Rückgabe der Ehrensenatorwürde aufgefordert. Peinlich und unerträglich sind neben manchem andere, vor allem die bisherigen öffentlichen Einlassungen Hieckmann-Stahls. Und die Moral von der Geschicht´?
Dieser jüngste Fall aus Magdeburg lehrt uns vor allem zweierlei:
1. Der unwiderstehliche Drang, den berühmten Schlussstrich zu ziehen ("Das alles ist doch schon lange her") kommt auch ein Vierteljahrhundert nach Hans Filbingers erzwungenem Rücktritt nicht aus der Mode.
2. Das "gute Gewissen - ich habe eines!" lässt man sich so schnell von niemandem ausreden, schon gar nicht aufgrund regel- und karrierewidriger Systemwechsel!

Alexander Schulz-Medem am 24.05.2007 - 11:24:53

Genau diese beiden Paralleln finde ich auch beunruhigend und sehr bedenklich.

Nicht nur die fehlende Einsicht sondern auch die massive Unterstützung durch sein Umfeld erschrecken. Da stecken sicher noch viele alte SED-Kader im Magdeburger Mittelstand, die mit solchen Unterstützungsbekundungen ihre eigene Vergangenheit rechtfertigen wollen.

Konrad am 24.05.2007 - 17:54:20

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