[Radfahren] - Unfallstatistik 2005 für Magdeburg

Der Anarchitect hatte ja schon drüber berichtet. Es gibt eine neue Unfallstatistik für Magdeburg.
Demnach sind Radfahrer in Magdeburg die mit Abstand gefährdetste Gruppe. Über die Radfahrunfreundlichkeit Magdeburgs hab ich mich hier ja schon oft genug ausgelassen.

Nachdem nun aber endlich die volle Statistik vorliegt, zeigt sich das Verhalten der Radfahrer doch in einem etwas anderen Licht, als es im Volksstimme-Artikel vor 10 Tagen dargestellt wurde ("Eine Auswertung der Unfälle mit Radfahrern habe außerdem ergeben, dass diese oftmals aufgrund von Eigenverschulden verunglücken.")
Betrachtet man die Zahlen, so gehen 444 Unfälle auf das Konto von Radfahren und in 426 Fällen wurden sie schuldlos in Mitleidenschaft gezogen.
Ob diese 50:50 Aufteilung auch für die 532 verletzten Radfahrer gilt, oder ob hier mehrheitlich ein Fremdverschulden vorlag, ist den Zahlen nicht zu entnehmen.
Was ebenfalls nicht im Volksstimme-Artikel stand: die Zahl der schuldhaften Radfahrer ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken; die Zahl der Fremdverursacher bei Radfarhunfällen dagegen gestiegen!

Die gesamte Unfallstatistik 2005 findet ihr hier ...

Nachtrag:
Aus einer Mail des Dezernats Einsatz/Verkehr die mich eben erreichte:
"Von den 709 Verkehrsunfällen an denen Radfahrer beteilig waren haben 310 den Unfall selbst verursacht. 230 Verkehrsunfälle mit Radfahrern haben Andere verursacht. Weiterhin sind bei 169 Verkehrsunfällen beide Unfallbeteilgten mit einer Schuld belastet."

Abgesehen davon, daß bei den selbstverschuldeten Unfällen wahrscheinlich auch noch die enthalten sind, wo man sich aufgrund der unmöglichen Verkehrsführung gar nicht regelkonform verhalten kann.


mcr am 16.02.2006 - 09:08:18

Also ich als Autofahrer muss mich oft über Radfahrer aufregen: Nachts ohne Licht fahren, sich weigern den Radweg zu benutzen, Abbiegen ohne Armsignal sind die häufigsten Aufreger. Auch als Fussgangster kann man sich über Radfahrer beschweren: klar, sind die Radwege für sie, wenn aber an Haltestellen der Radweg breiter als der Fussweg ist, müssen die Radfahrer auch mal Rücksicht nehmen, anstatt sich wild klingelnd ohne Tempo zu reduzieren durch die Massen rasen.

Ich bin für einen Radfahrerführerschein, damit Radfahrer die wichtigsten Regeln im Strassenverkehr lernen (Verkehrsschilder, ich denke da insbesondere an Einbahnstrassen und das Schild für Radfahrer und Fussgänger teilen sich den Weg). Ich habe sie damals in der Schule gelernt, ich glaube fast sowas gibt es heutzutage gar nicht mehr.

Konrad: Ich vermisse einen Vorschau Button bei den Kommentaren ;)

Ines am 16.02.2006 - 09:17:51

a) einen Vorschaubutton ... na das ist ja mal eine Luxusversion :-) ... da ich ja kein HTML zulasse ist der Text doch WYSIWYG ;-)

b) Radfahrer ohne Licht nerven mich auch. Fußgänger haben noch lange nicht in der Masse realisiert, dass ein Radweg eher Straße als Fußweg ist und sie daher dort genauso schauen müssen, bevor sie ihn betreten.
Bei den oftmals katastrophalen Radwegen in Magdeburg wird die Benutzungspflicht allein oft durch den Zustand der Radwege aufgehoben - und grade bei Rechtsabbiegern ist das Fahren auf der Straße für Radler eh sicherer, weil sie eher wahrgenommen werden. Ich bin ja immer noch für Radspuren auf der Straße anstelle der typisch deutschen Radwege.

Konrad am 16.02.2006 - 10:33:02

Kann mir mal jemand erklaeren warum Kinder keine Fussgaenger sind?

Statiker am 17.02.2006 - 09:30:05

Zwischen den Gruppen können Überlappungen auftreten. Kinder können dabei sowohl zusätzlich noch in die Grupper der Radfahrer wie auch Fußgänger fallen.

Konrad am 17.02.2006 - 09:38:38