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[Politik] - Kuschen vor den Islamisten - Teil 3

Wir sollen uns entschuldigen? Der Westen soll sich entschuldigen?

Die Moslems fordern (zu Recht), dass wir sie nicht alle über einen Kamm zu scheren haben, nicht in jedem Moslem einen Terroristen sehen sollen. Auf der anderen Seite werfen sie aber alle Bürger des Westens in einen Topf. Sie fordern Entschuldigungen der einzelnen Regierungen, als seien diese für das Gedruckte in den Zeitungen verantwortlich. Sie mögen es aus ihren eigenen (diktatorischen) Erfahrungen nicht anders kennen. Westliche Regierungen sollten jedoch einzig und allein sagen: "Sorry, dass ihr euch verletzt fühlt. Aber wir sind stolz, dass es in unseren Ländern eine Pressefreiheit gibt, die alle Meinungen in weiten Grenzen zuläßt, die auch kritische, ehrverletztende Darstellungen nicht perse zensiert."

Hinzu kommt der Vorwurf, westliche Zeitungen würden das Feuer weiter schüren, indem sie die Karikaturen nachdrucken und neue hinzufügen. Das kann ich verstehen. Denn solange der Protest friedlich gewesen wäre, Moslems in Dänemark friedlich demonstriert haben, solange hat bis auf eine Zeitung in Norwegen keiner gezuckt.
Worauf wir, der Westen, jedoch allergisch reagieren, ist das Anzünden unserer Flaggen, das Abfackeln unserer Botschaften und das Vertreiben unserer Bürger. Da entwickeln wir, wie wahrscheinlich jede völkische Gemeinschaft ein viel größeres Zusammengehörigkeitsgefühl.

Wo wir bei friedlichen Protesten noch abwägen zwischen den Fronten stehen und die Karikaturen eher verurteilen, als sie nachzudrucken, da stehen wir ganz schnell auf der Seite der Zeitungen, des Westens, wenn unsere Botschaften brennen und unsere Waren grundlos und pauschal boykottiert werden.

Der Westen kann versuchen zu besänftigen. Sich entschuldigen oder gar seine hohen Güter der Freiheit vor den Bannerträgern der Intolleranz rechtfertigen, sollte er nicht!
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Kommentare:

"Auf der anderen Seite werfen sie aber alle Bürger des Westens in einen Topf."

Ich finde hier widersprichst du dir selber. Wen meinst du mit "sie"? Mir schien es, dass die die Proteste vorwiegend von radikalen Minderheiten geführt wurden. Muslimische Repräsentanten und Geistliche rufen nun schon seit mehreren Tagen zur Mäszigung auf.

Menschen sind komplex - genauso wie ihr Verhalten. Das gilt für Menschen auf der ganzen Welt. Ich glaube nicht, dass du mit deinen Aufgebot von Gegenüberstellungen zwischen "uns" und "ihnen" irgendwelche Antworten herzauberst. Ganz im Gegenteil.

Und bitte: ich verstehe mich zwar sowohl geographisch als auch kulturell zum Westen, aber ich möchte nicht, dass du meine Allergien vertrittst. Ich - persönlich - reagiere eher allergisch darüber, wenn extremistische Scharfmacher hier wie dort aus dieser Situation Profit schlagen. Ich finds schade, dass du dich scheinbar (mal wieder) einbinden lässt. Besonnenheit ist der Schlüssel.

Anarchitect am 09.02.2006 - 01:20:39

Es mag nicht so rausgekommen sein, aber ich bin der Ansicht, dass, solange es friedliche Proteste gab, viele das ganze sehr differenziert gesehen haben, zwischen den Fronten standen und sich nicht für eine Seite einbinden ließen.
In dem Moment aber, wo westliche Botschaften brennen ist es ganz natürlich, dass jeder zu der Seite rückt, die seiner Heimat am nächsten ist. Verbundenheit in der Krise quasi.
Und genau mit diesem Zug, der Brutalisierung des Konflikts, finden wir uns mit zwei großen "Schüssel" wieder.

Und es treten hier sicher nur ein paar Scharfmacher und Extremisten als Organisatoren, Steuerer auf. Jedoch läßt sich ein Warenboykott nicht mit 2 Dutzend Extremisten durchziehen, da müssen schon größere, volks- und nationengleiche Massen dahinterstehen.

Und ein Besonnenheits-Kotau ist es in dieser Angelegenheit aus meiner Sicht nicht angebracht. Man kann die Karikaturen bedauern, für unsere Pressefreiheit entschuldigen sollten wir uns nicht.

Konrad am 09.02.2006 - 09:58:59

"In dem Moment aber, wo westliche Botschaften brennen ist es ganz natürlich, dass jeder zu der Seite rückt, die seiner Heimat am nächsten ist. Verbundenheit in der Krise quasi."

Meiner Natur entspricht es nicht, dass ich mich einspannen lasse fürs Säbelrasseln. Tut mir leid. Auch sehe ich die Fronten nicht so klar, wie du sie dir auszumalen scheinst. Die Brutalisierung des Konflikts wird nicht weniger, wenn mensch Öl ins Feuer gieszt, so wie du es hier machst.

Und was ist so schlimm an einem Boykott? Es ist die bewusste Entscheidung, gewisse Produkte zu meiden. Mensch könnte es auch Konsumentendemokratie nennen. Coca Cola zum Beispiel gehört aufgrund vieler Dinge boykottiert. Und wenn manche Moslems sich verletzt fühlen, warum sollten sie nicht zu diesem Mittel greifen?

Anarchitect am 09.02.2006 - 11:26:24

Ich stimme dir völlig zu, ich bin auch aus allen Wolken gefallen, als ich neulich in den Nachrichten hörte, dass deutsche Flaggen verbrannt werden und irgendein Politiker faselte "Es gibt jetzt nur eine Konsequenz: Entschuldigen!".

Leider geht es aber offensichtlich nicht anders, ausser dass wir jetzt einander in den Arsch kriechen. Dass gefordert wurde, den norwegischen Zeichner zu köpfen, ist für mich schon Grund genug, nicht zu ducken.

Ines am 09.02.2006 - 11:29:37

Also wenn Flaggen brennen, dann mag das jene Leute ein wenig ärgern, die auf Flaggen und Nation und solche Konstrukte stehen, ich finde das garnicht so beunruhigend. Zumal so etwas schnell mal inszeniert ist, wenn eine Kamera in der Nähe ist.

Einander in den Arsch kriechen ist ein interessante Metapher für Diplomatie.

"Dass gefordert wurde, den norwegischen Zeichner zu köpfen,..."

Wer fordert was? Aufgebrachte Fundamentalisten würden so manchen Menschen köpfen. Müssen wir nun jedes aus der Hysterie entstandene Wort als Grundlage unserer Abgrenzung machen. Komisch dass die gemäszigten, Wortmeldungen hier nicht erwähnt werden.

"... Grund genug, nicht zu ducken." Ducken vor wem? Ist das die neue Überlegenheit? Vielleicht hat Überlegenheit aber auch was mit überlegen zu tun...

Anarchitect am 09.02.2006 - 12:00:49

Der Boykott ist zwar keine Gewalt im Sinne brennender Botschaften, jedoch ein Mittel, um das oben beschriebene stärkere Zusammenrücken der Gesellschaft zu befördern.

Das es dänische Produkte trifft ist blanker Zufall. Würdest du der arabische Welt auch noch zu ihrem Boykott gratulieren, wenn es den Exportweltmeister Deutschland träfe?

Mal ganz davon abgesehen, dass ein Großteil der Boykotteure, Demonstranten und Flaggenverbrenner die Karikaturen nie gesehen haben und nur auf die aufputschenden Aufrufe einiger Imame etc. hin handeln.

Konrad am 09.02.2006 - 12:12:47

"Also wenn Flaggen brennen, dann mag das jene Leute ein wenig ärgern"

Ach ... nur ein wenig ärgern also ... vielleicht mögen die Karikaturen ja auch nur ein paar Moslems ein wenig ärgern. Mich trifft das verbrennen einer deutscher Flagge härter als es jede Bleistiftzeichnung täte.

Konrad am 09.02.2006 - 12:14:39

Deutschland macht u.a. ziemlich viel Geld/Wohlstand mit Rüstungsexporten. Ich wäre hocherfreut, wenn diese boykottiert werden würden.

Ob hier die Springerpresse oder dort einige Imame die "einfachen Menschen" aufbringen, macht für mich keinen groszen Unterschied.

"Mich trifft das verbrennen einer deutscher Flagge härter als es jede Bleistiftzeichnung täte."

So sind wir also alle mehr oder weniger getroffen und gekränkt. Scheinbar Grund genug für dich die Fronten zu verhärten und zusammenzurücken. Mit Verlaub, ich entziehe mich hiermit deiner Logik.

Anarchitect am 09.02.2006 - 12:41:40

Für mich macht es einen Unterschied, wenn auf der einen Seite zu Gewalt gegen Dinge und körperlicher Gewalt aufgerufen wird.

Theoretisch(!) gibt es im Moment wohl zwei Möglichkeiten, entweder die moslemische Seite entsagt der Gewalt und kommt auf die Ebene des Diskurses runter. Oder der Westen begibt sich auf die Ebene der Gegengewalt.

Aufgrund dessen bleibt für mich praktisch nur die erste Möglichkeit. Abwarten, standhaft bleiben und sich nicht beirren lassen.

Konrad am 09.02.2006 - 12:49:19

> Oder der Westen begibt sich auf die Ebene der Gegengewalt.

Weia, das ist ja wohl nicht dein ernst? Da ist wohl nicht mal Anarchitect mehr was zu eingefallen.

Petra am 09.02.2006 - 19:26:25

@Petra:
Ist ja nur die rein -theoretische- Betrachtung aus Sicht der Logik. Habe ja gesagt, dass es -praktisch- nicht in Betracht kommt. Und auch nicht soll.

Es wird wohl drauf hinauslaufen, dass die Proteste demnächst abebben und in 11 Monaten ist es für die meisten nur noch ein Notiz im Jahresrückblick.

Konrad am 09.02.2006 - 21:22:51

"Es wird wohl drauf hinauslaufen, dass die Proteste demnächst abebben und in 11 Monaten ist es für die meisten nur noch ein Notiz im Jahresrückblick."

Oder jemand kommt auf die Idee, wieder eine Provokation loszulassen. Hat ja mit den Karikaturen wunderbar geklappt. Auffällig ist, dass die USA sich bis heute sehr zurückhaltent gezeigt haben. Allerdings werden sie bei einer Provokation ihrerseits jetzt immer auf die Karikaturen verweisen und sie, falls Kritik von Europa kommt, den Europäern vorhalten. Europa hat sich meiner Meinung nach, vom hohen Ross der Toleranz und Verständigung, bzw. Kritik am amerikanischen Imperialismus selbst geworfen. Die Gräben sind tiefer geworden zwischen den Kulturen und Europa wird bald vor der Entscheidung stehen, zwischen den USA und den Islam zu entscheiden. Wie diese Entscheidung ausfallen wird ist offensichtlich.

Sören am 09.02.2006 - 22:33:52

Naja ... so sehr ich bisher den USA kritisch gegenüberstand und auch weiterhin stehe ... wenn ich die Wahl zwischen ihnen und der arabischen Welt hätte, ich würde mich trotz allem für die USA entscheiden.

Ich denke das Verhalten der USA wird sich schlagartig ändern, wenn plötzlich eine amerikanische Botschaft brennt oder Amerikaner betroffen sind.

Konrad am 10.02.2006 - 08:37:42

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