[Kino] - SidewaysSideways
Keine Sneak. Richtiges Kino. Sideways. Nominiert für 5 Oscars. Nicht zu Unrecht.
Sideways ist endlich mal wieder ein Film mit Tiefgang. Im Kern handelt er von der Beziehung zweier Männer, Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Jack der Fraunheld, Schauspieler und Partyboy. Miles, der verkrachte Schriftsteller, Lehrer, Weinkenner. Sie fahren zusammen auf die Jungesellentour in die kalifornischen Winelands. Um nochmal richtig einen drauf zu machen. Nur Miles versteht darunter eine erlesene Tour durch diverse Weinverkostungen.
Und vom Wein und seinem Sein ist auch der Kern der Handlung umgeben. Man lernt viel über Wein, seine Art, seiner Verkostung. Man scheint es zu lernen. Denn gleichzeitig werden Winzer und Verkoster, der Vorgang des Riechens am Wein, das Umspülen des Gaumens mächtig auf die Schippe genommen.
Und neben dieser ironisch komischen Geschichte ist Sideways auch ein Liebesfilm. Keine Schnulze. Dazu fehlt der Pathos, der Kitsch. Jack, der bald heiratet, sich aber anderweitig vergnügt und Miles, der seit zwei Jahren geschieden ist und mit der Weinkellnerin Maya anbändelt.
Und dann ist Sideways ganz nebenbei auch noch ein Film über das Amerika, wie es sich auf dem Land einem Reisenden zeigt. Motels, Restaurants, Highways und die abseit gelegenen Landstraßen lassen einen in teils wunderschönen Aufnahmen immer wieder sagen "So ist es, genauso ist es". Ein wunderschöner Film, um zu vergessen, was war, war ist, was wird, dass wieder eine Woche zuende ist.
Alles in allem ein Film mit einem vollen Bouquet, fruchtig, den Gaumen umschmeichelnd, im Nachgeschmack mit einigen Überraschungen und schön und offen im Abgang zugleich.
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