[Alltag] - Geldfragen

Eine Sache die mir schon länger durch den Kopf geht und die mich ehrlich gesagt noch stärker nervt, als die leidige Flächenzahlerei:

Grade im Radio hab ich wieder gehört: "... in China 68 Stunden arbeiten, und dafür grade mal 70 Euro bekommen."

Ja gut, 70 Euro sind nicht viel. In Deutschland! Aber wer sagt denn, dass das nicht in China viel mehr wert ist. Vielleicht kostet ein Döner da nicht 2,50€. Vielleicht liegt der Preis für ein Brot im unteren Euro-Cent Bereich.

Gleiches gilt für Währungsangaben aus der Geschichte.
Etwas kostete "2 Millionen Reichsmark". Wow. Das ist viel, das klingt nach gigantischem Reichtum.
Und selbst Angaben, wieviel ein Arbeiter in den 50er verdient hat, sind nur bedingt aussagekräftig, wenn die Referenz fehlt. Eine Umrechnung. Ein Maßstab.

Wäre ich nicht auf Döner-Boykott, ich müsste bei den Preisen für einen Döner hier um die Ecke glatt auf die Barikaden gehen:
mehr als 51.000 Vietnamesiche Dong. Mensch ist das viel!

hier hat erst letztens ein weiterer (neben den 5 anderen im umkreis!) dönerschuppen aufgemacht und haut die döner für 1,50 raus. die leute stehen bis auf die strasse!

muss davon mal bei gelegenheit nen foto machen.

*mir selber ne notiz schreib*

jarod am 22.11.2004 - 14:31:40

Nun ja, wenn aber Waren in China mit einem Kostensatz von 70 Euro pro 68 Stunden produziert und die dann eben nicht in China verkauft werden, sondern da, wo diese Waren eben nicht im Eurocent Bereich liegen ist der Vergleich durchaus legitim.

Andre am 26.11.2004 - 18:48:07

Ja dann, und nur dann. So habe ich das aber noch nie verstanden. Ich habe immer die Intention der Redakteure gesehen:
"Oooh, mit sowenig pro Tag müssen die da auskommen."

Konrad am 26.11.2004 - 20:05:38