Unabhängig von der Betrachtungen zu Demokratie und Menschenrechten: Betrachtet man die Entwicklungen in Nordafrika derzeit aus der Distanz, so kommt man sich vor wie bei Civilization oder Siedler. Man hat eine scheinbar große, mächtige Macht aufgebaut und plötzlich aus heiterem Himmel fällt erst die erste Stadt an den Feind und eine übermächtige Welle überrollt das Reich. Stadt für Stadt, Festung für Festung fallen und man versucht ohnmächtig die eigenen Armeeproduktionen anzuwerfen und merkt aber, dass die eigenen Reserven ein Fliegenschiss gegen die Übermacht des Gegners ist.
Werde meine c't-Sammlung der letzten 11 Jahre nun entsorgen. Die Artikel gibt es ja für plus-Abonnenten wie mich alle in feinstem PDF zum Download bzw. auf DVD.
Sehr schön auch aus Visualisierersicht: Die Grafik zur überblickshaften Darstellung aller Seiten mit Plagiaten in Guttenbergs Dissertation aus dem GuttenPlagWiki.
Sollte Kanzler Guttenberg wirklich über die Plagiatsaffäre stolpern, wird es in Zukunft leichter, unseren Studenten zu vermitteln, warum ein schamloses Kopieren ohne Quellenangabe zur Exmatrikulation führt und nicht nur zum erhobenen Zeigefinger.
Wenn Guttenberg das alles aber an sich abgleiten lässt, war's das mit der Glaubwürdigkeit bei der studentischen Ausbildung - dann werden auch die letzten Dämme brechen und Copy&Paste zur zwingenden Zugangsvorraussetzung für alle Geisteswissenschaftler schreibwütigen Studiengänge.
[Radfahren] - Ungeklärte Fragen der Menschheit - Radfahrerrotz
Selbst wenn man völlig verschnupft ist, stoppt die Nase beim Radfahren den Rotzfluß. Dafür setzt er exakt dann wieder ein, wenn man vom Rad steigt.
Woran das wohl liegt?
Hat das mit der "Kopf-In-Den-Nacken"-Radfahrerhaltung zu tun?
P.S.: "Radfahrerrotz" liefert bis heute 0 Treffer bei Google. Wie heißen eigentlich solche Suchbegriffe, die sinnvoll klingen, aber noch keinen Treffer erzeugen?
Eine relativ neue Entdeckung im Netz der technischen Unmöglichkeiten sind 360-Grad-Videos. Ein solches Beispiel kann man sich hier (mit einem schnellen Rechner&Browser) ansehen:
Irgendwo hatte ich auch noch eins von einem Flug mit einem Helikopter - muss ich mal raus suchen.
[GUIuiui] - Mit Nutzern allein ist kein Blumentopf zu gewinnen
Ein interessanter Text, der am Beispiel von Apple und IKEA zeigt, dass Entwicklungen auf der Basis von Nutzerstudien und der Befragung von Nutzern ("User-Led Innovation") nicht zu herausragenden Produkten führen.
One evening, well into the night, we asked some of our friends on the Apple design team about their view of user-centric design. Their answer? “It’s all bullshit and hot air created to sell consulting projects and to give insecure managers a false sense of security. At Apple, we don’t waste our time asking users, we build our brand through creating great products we believe people will love."
One of us had the privilege of working closely with IKEA’s global brand and design leaders; at IKEA the unspoken philosophy is: “We show people the way.” IKEA designers don’t use user studies or user insights to create their products. When I asked them why, they said “We tried and it didn’t work.”
Es sind auch oft die kleinen Dinge, die eine gut nutzbare Webseite von einer weniger gut nutzbaren unterscheiden:
Bei Ticket-Online bekommt man zur Auswahl der Versandoptionen folgendes zu sehen:
Auf den ersten Blick nicht verwirrend. Bis man diese Checkbox hinter den mutmaßlichen Versandkosten entdeckt.
Muss ich die zusätzlich anwählen, auch, wenn ich vorne schon Standardversand gewählt habe?
Was sollen diese 3,50€? Kann ich da freiwillig mehr zahlen?
Erst ein Klick (und Usability, bei der man Funktionen probieren muss, hatten wir ja schon mal) fördert die Lösung zu Tage:
Man kann eine Geschenkverpackung dazu buchen. Ist ja nicht so, dass man das einfach als WORT hätte hinschreiben können. Nein, nein - ein paar schnell zu übersehende und mißverständliche blaue Pixel haben es schon immer getan.
Als tief im Internet verwurzelter Informatiker kann man sich gar nicht oft genug vor Augen führen, dass die "Welt da draußen" noch lange nicht soweit ist. Dass die Mehrheit der Deutschen sicher immer noch nicht einen Rechner bedienen kann (was ein Informatiker so unter "bedienen" halt versteht).
Besonders deutlich wurde mir das heute wieder:
In der Volksstimme und auch von Seiten der Ämter gilt man bereits als Hacker, wenn man eine Internetadresse im Browser verändert:
"'Das Verändern einer, in einem Link angegebenen, Internetadresse kann man durchaus als gezielte Manipulation bezeichnen', so Holger
Platz. Das heißt im Klartext: Ein Hacker hatte versucht, die Internetseite von KID Magdeburg gezielt auszuspionieren."
Volksstimme vom 10.2.2011
Uuuuuh welch Frevel. Einfach mal das index.htm in einer URL gelöscht und auf einem nicht geschützten Verzeichnis gelandet? Ey Alder - das Internet ist schon krass.
Ist schon lustig, was manche Autofahrerinnen* so glauben mit Radfahrern alles machen zu können.
Zum Beispiel mit Minimaldistanz überholen, schneiden, und sich dann beschweren und diskutieren, man habe ja überholen müssen.
Nee ist klar. Kennen wir alle. Den Überholzwang für Autofahrer. Gerade in 30er-Zonen wenn der Radfahrer schon fast 30km/h fährt.
Wozu brauchen Autos auch Sicherheitsabstände. Außer für ihren geliebten Lack. Die Gesundheit von Radfahrern ist da nur nebensächlich.
So lange die Magdeburger so ignorant gegenüber Radfahrern sind (von einer Respektierung als gleichwertige Verkehrsteilnehmer wage ich in dieser Stadt ja nicht mal zu träumen) - so lange ist da noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Andere Städte und Länder sind da schon viel weiter.
Bei uns wird sich sicher erst was ändern, wenn tägliches Autofahren in der Stadt zu teuer wird und das Verhältnis von Autos zu Radfahrern sich dann deutlich verschiebt. Wann ist nochmal das Öl alle?
*bisher kannte ich solch ein Verhalten nur von Männern in vornehmlich großmotorigen oder tiefergelegten Kisten. Dass auch Muttis mit Kindern auf den Rücksitz in kleinen Kleinwagen zu solchen Harakiri neigen, war mir neu.